Frauen helfen Frauen
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie die Dynamik zwischen Menschen in der Geschichte verlaufen ist? Über Millionen von Jahren waren Männer oft auf der Jagd, im Krieg oder auf den Feldern, während Frauen die Höhlen, Zelte und Häuser hüteten und die Gemeinschaften bildeten, lehrten und pflegten. Diese Trennung hat zu einer natürlichen Struktur geführt, in der Frauen untereinander Kraft und Unterstützung fanden. Sei es durch das Handwerk oder auch das Helfen bei den Geburten. Meine Uroma war beispielsweise die Hebamme und Schamanin im Dorf und hat den Frauen bei allen möglichen Fragen geholfen.
Heute glauben viele, dass ein Partner ausreichend ist, um Kinder großzuziehen und ein erfülltes Leben zu führen. Doch aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass dies oft nicht der Fall ist. Selbst wenn du nicht immer auf derselben Wellenlänge mit deiner Schwiegermutter oder der Tante deines Partners bist, brauchen Kinder – und vor allem du – ein ganzes Dorf, um zu gedeihen. Frauen brauchen andere Frauen, um sich unterstützt, verstanden und im Einklang mit ihrem natürlichen Lebensrhythmus zu fühlen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Traumpaar die durch die Welt jetten und ihre Kinder von externen Kräften betreuen lassen. Das sind aber wirklich nur ein Prozent 😄.
Wichtig ist es, superrealistisch zu sein und zu erkennen, was einem eigentlich gut tut oder auch nicht. Was ich eigentlich wirklich vermisse oder auch nicht. Das sind nun mal andere Frauen, mit denen man auf einer Wellenlänge ist.
Die Wichtigkeit von Frauenzirkeln vor und nach der Geburt
Als ich mein erstes Kind zur Welt gebracht habe, wurde mir bewusst, wie unersetzlich die Unterstützung aus der weiblichen Community ist. Vielleicht hatte ich nicht immer das beste Verhältnis zu meiner eigenen Mutter, aber die Zeit der Schwangerschaft und Geburt war magisch. Ich habe einen intensiveren Draht zu ihr bekommen, habe ihre Gebete und Unterstützung während der Geburt wahrgenommen, und das hat mir Kraft gegeben. Diese Erfahrungen sind unbezahlbar und zeigen, wie wichtig weibliche Unterstützung in diesen lebensverändernden Momenten ist.
Warum Frauenzirkel wichtig sind
- Emotionaler und praktischer Beistand: In einem Frauenzirkel findest du Verständnis und Unterstützung in Zeiten, in denen du dich vielleicht isoliert fühlst. Ob es um das Teilen von Erfahrungen beim Muttersein geht oder um die Bewältigung von Alltagsproblemen, der Austausch mit anderen Frauen kann heilend wirken.
- Gemeinsame Weisheit: Frauen bringen unterschiedliche Lebenserfahrungen mit, und durch den Austausch dieser Weisheiten kannst du neue Perspektiven gewinnen. Diese kollektive Wissensbasis ist wie ein unsichtbares Netz, das dich auffängt.
- Kraftquelle: Der Zusammenhalt in einer Gruppe von Frauen kann dir die nötige Kraft geben, Herausforderungen zu bewältigen. Es ist wie ein Energiespeicher, der dir in Momenten der Schwäche neue Energie gibt.
- Kinder großziehen: Kinder lernen durch das Beobachten und Erleben von Gemeinschaft, was Zusammenhalt und Unterstützung bedeuten. Sie profitieren von einer Vielzahl an weiblichen Vorbildern und Mentoren.
Empfehlungen zur Förderung von Frauenzirkeln
- Regelmäßige Treffen organisieren: Ein Frauenzirkel kann formell oder informell sein. Wichtig ist, dass es regelmäßig Treffen gibt, sei es in Form von Kaffeekränzchen, Wanderungen, oder kreativen Workshops.
- Offene und sichere Räume schaffen: Stelle sicher, dass jeder Frauenzirkel ein Ort ist, an dem alle sich frei äußern können, ohne Angst vor Urteil oder Missverständnis. Vertraulichkeit und Respekt sind Schlüssel.
- Inklusivität fördern: Jede Frau sollte willkommen sein, unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihrer Lebenserfahrung. Vielfalt in einer Gruppe bringt Reichtum.
- Aktivitäten planen, die verbinden: Gemeinsame Projekte, wie das Anlegen eines Gemeinschaftsgartens, das Organisieren von Charity-Veranstaltungen oder einfach das gemeinsame Kochen, können stark verbindend wirken.
- Mentoring und Wissenstransfer: Schaffe Gelegenheiten für ältere Frauen, ihre Weisheit an jüngere Generationen weiterzugeben. Dies kann in Form von Geschichten, Riten oder praktischem Wissen geschehen.